Im Rahmen des Race Festivals fand die vierte Veranstaltung der Spezial-Tourenwagen-Trophy (STT) im belgischen Spa-Francorchamps statt. Nach einem guten vierten Gesamtrang im ersten Rennen sicherte sich der Viersener Christopher Gerhard im zweiten Lauf seinen ersten Gesamtsieg 2011. Durch die beiden gleichzeitig errungenen Klassensiege auf der Ardennen-Achterbahn führt der amtierende Vizemeister nun auch die Gesamtwertung der STT an.
Kaum eine andere Rennstrecke ist so prestigeträchtig, wie die von Spa-Francorchamps. Mit einer Länge von knapp über 7 Kilometern und einer Höhendifferenz von über 100 Metern verlangt der Kurs regelmäßig Mensch und Material alles ab. So war es natürlich auch für den Viersener Christopher Gerhard etwas ganz Besonderes, die vierte Veranstaltung des Jahres gerade auf dieser historischen Strecke austragen zu können. Passend hierzu präsentierte sein Team gerade hier den Zuschauern seinen neuen Porsche 997 GT3 Cup im frischen rot-schwarzen Design. Mit den Gesamträngen fünf und sechs sowie der Doppelpole in seiner Klasse nach den beiden Qualifyingsitzungen zeigte sich der STT Meister aus 2009 gleich bei der Premiere des neuen 2011er Modells seines Porsches zufrieden, auch wenn für ihn mehr möglich gewesen wäre.
„Dafür, dass es für mich die Premiere mit dem neuen Fahrzeug war, ist es gut gelaufen. Schade war jedoch der vorzeitige Abbruch des zweiten Qualifyings, da wir bei den nur zwei gezeiteten Runden im Verkehr feststeckten.“
Bereits im ersten Rennen konnte Christopher Gerhard einen ungefährdeten Klassensieg herausfahren. Imposant war jedoch sein Duell mit dem V8 Star Piloten Sven Fisch um den dritten Gesamtrang. Rundenlang kämpften beide Fahrer um den letzten zu vergebenen Podestplatz, den Fisch nur dank eines riskanteren Überrundungsmanövers, kurz hinter Eau Rouge knapp für sich entscheiden konnte.
Während es im ersten Rennen noch trocken war, herrschten beim zweiten Lauf ganz andere Vorzeichen. Strömender Regen machte es den Teilnehmern nicht einfach, die Fahrzeuge auf der Strecke zu halten. Von dem unbeeindruckt spielte Gerhard seine Routine bei schwierigen Witterungsbedingungen aus. So überholte er bereits am Start beim Anbremsen auf La Source außenherum die Konkurrenz und baute Runde um Runde seine Führung aus. In der Folge war Gerhard nicht mehr zu stoppen. Für ihn war es in diesem Jahr der erste Gesamtsieg in der STT.
„Der gute Start war der Grundstein zum Erfolg. Ich hatte dadurch natürlich freie Sicht nach vorne, was bei diesen Bedingungen durch die aufkommende Gicht natürlich sehr wichtig ist. Ich freu mich sehr über den Gesamtsieg, was für uns in der STT sehr schwer geworden ist, da hier sehr viele deutlich leistungsstärkere Fahrzeuge unterwegs sind. Darüber hinaus waren die unterschiedlichen Verhältnisse ideal, um das neue Fahrzeug kennen zu lernen. Speziell weil wir ja ohne ABS und Zwischengassystem unterwegs sind“, freute sich Gerhard.
Damit nicht genug, führt Gerhard nach konstant starken Leistungen nun auch in der Meisterschaft. „Sicherlich schielt man schon ein wenig auf die Gesamtwertung. Allerdings muss man über das Jahr hinweg konstant gut unterwegs sein, um am Ende ganz oben zu stehen. Von daher kann noch sehr viel bei den letzten Veranstaltungen passieren. Ich persönlich denke auch, dass die Entscheidung erst im allerletzten Rennen fallen wird“, erklärt Gerhard zurückhaltend.
Text: Daniel Cornesse
Foto: Patrick Holzer