PCCD – Schweres Wochenende in Sachsen

Die achte Veranstaltung des Porsche Carrera Cup Deutschland 2014 fand auf dem Sachsenring in der Nähe von Chemnitz statt. Die Strecke stellte für TAM-Racing-Pilot Christopher Gerhard (Viersen) absolutes Neuland dar und auch Bill Barazetti (Esslingen) ist seit mehreren Jahren dort nicht mehr gefahren. Am Donnerstag vor Veranstaltungsbeginn nutzten beide Fahrer einen Trackday mit Straßen-PKW zur Vorbereitung auf das Wochenende. Marc Poos, Teamchef und technischer Leiter von TAM-Racing: „Nachdem wir im freien Training gut unterwegs waren, passte das Setup im Qualifying gar nicht mehr zu den vorherrschenden Streckenbedingungen. Durch die daraus resultierenden Startplätze waren die Rennergebnisse auch weniger gut als wir nach dem Freien Training erwarten durften, obwohl die gezeigte Performance im Rennen wieder besser war.“


Das freie Training am Freitag endete für TAM-Racing mit einem kleinen Erfolgserlebnis. Christopher Gerhard fuhr auf Rang 20 und hatte nur einen Rückstand von 1,25 Sekunden auf den Schnellsten: „Das war absolut in Ordnung. Das Auto hat gut funktioniert und wir waren optimistisch, dass es an diesem Wochenende weiterhin gut läuft.“ Teamchef Poos stimmte zu: „Die Porsche 991 GT3 Cup sind im Freien Training gut gelaufen und Christopher war auch mit der zuletzt von ihm bemängelten Rückmeldung des Autos zufrieden. Das Setup hat gepasst.“ Bill Barazetti belegte Platz 33.

Das Qualifying geriet dann zum Debakel. Sowohl Gerhard als auch Barazetti klagten plötzlich über heftiges Untersteuern. Poos: „Die Porsche haben im Quali komplett anders reagiert. Vielleicht lag es am großen Regen, der vor dem Zeittraining die Strecke wieder komplett vom Reifengummi befreit hat. Es war auf jeden Fall eine frustrierende Situation.“ Gerhard fuhr auf die Startplätze 28 (R1) und 30 (R2), Barazetti belegte die Positionen 32 (R1) und 34 (R2). Poos: „Damit war insbesondere Christopher für die Rennen in aussichtsloser Position.“

Das Pech setzte sich in Rennen 1 fort. Auf nasser Strecke gelang Gerhard ein sehr guter Start, doch bereits in der ersten Kurve wurde er von einem Konkurrenten getroffen und auf einen weiteren geschoben. „Mein Lenkrad stand schief und die Spur auf beiden Seiten war massiv verstellt, das Fahrverhalten sehr schlecht. Ich wollte eigentlich vorzeitig aufhören, aber über Funk hörte ich, dass meine Zeiten im Verhältnis ok waren. Da bin ich das Rennen halt nach Hause gefahren. Mehr als Rang 26 war allerdings nicht möglich.“ Barazetti belegte nach einer Sicherheitsfahrt Rang 30 und den vierten Platz in der B-Wertung.

Rennen 2 fand dann bei trockenen Bedingungen statt. Gerhard glänzte erneut mit einem sehr guten Start. Schnell arbeitete sich der Viersener beim Start und in den ersten 2 Runden nach vorn, überquerte nach 35 Minuten schließlich auf Platz 20 die Ziellinie. „Ich habe mich um zehn Plätze verbessert. Das war das Optimum.“ Barazetti schaffte auch im zweiten Rennen die erhoffte Zielankunft. Aber Platz 27 und Rang 5 in der B-Wertung waren sicherlich nicht das Ergebnis, das sich der Esslinger gewünscht hatte.

Christopher Gerhard (R1: Platz 25; R2: Platz 20):
„Das Abschneiden in den Rennen steht und fällt mit dem Qualifying. Ich hatte nach dem tollen freien Training plötzlich ein heftiges Untersteuern im Quali. Ich hätte noch zwei Stunden fahren können und wäre nicht eine Zehntel schneller geworden. Das war sehr ärgerlich. Ich glaube, dass wir mit dem Setup schon im Freien Training nur noch ganz knapp in dem Fenster waren, in dem das Auto funktioniert, aber im Quali dann aus diesem Fenster raus waren. Die Rennen verliefen dann, gemessen an den Startpositionen ok, aber der Speed war mir zu schwach. Im 1. Rennen hätte ich es bei Regen, ohne den unverschuldeten Unfall in Turn 1 mit stark verstellter Spur, fahrerisch vermutlich ausgleichen können, aber im 2. Rennen konnte ich zwar durch einen sehr guten Start und 2 starke erste Runden etwas rausreißen und einen durchaus guten 20. Platz belegen, aber der Speed war zu schlecht. Da gibt es definitiv Handlungsbedarf. Jetzt hoffe ich, dass ich mich beim Finale in Hockenheim endlich einmal gemäß meiner Leistungsfähigkeit qualifizieren kann.“

Bill Barazetti (R1: Platz 30, 4. B-Wertung; R2: Platz 27, 5. B-Wertung):
„Ich bin zweimal ins Ziel gekommen, allerdings nicht auf den Plätzen, die ich mir vorgestellt hatte. Da ich in der B-Wertung keine Chance mehr habe unter die ersten Drei zu kommen, bin ich auf Sicherheit gefahren. Vielleicht war dies eine Spur zu vorsichtig.“

Marc Poos:
„Schade, dass wir nach dem guten Freien Training im Quali ein so starkes Untersteuern in den Autos hatten. Sehr ärgerlich, dass uns das passiert ist.“

Nächstes Rennen: RCN auf dem Nürburgring

Bis zum Finale des Porsche Carrera Cups in Hockenheim im Oktober bleibt noch etwas Zeit. TAM-Racing nutzt die Gelegenheit, um beim Finale der Rundstrecken-Challenge Nürburgring anzutreten. Dort gelang dem Team in diesem Jahr eine starke Siegesserie. Sechs Mal trat Christopher Gerhard dort mit dem Porsche 997 GT3 Cup (Baujahr 2011) an und holte fünf Gesamtsiege.

„Ich fahre dort gerne, da die Nordschleife meine Lieblingsrennstrecke ist. Zudem hat die Serie auch einen speziellen Charme“, so Gerhard. Beim Finallauf verfolgt der TAM-Pilot ein konkretes Ziel. Er möchte den RCN Gesamtsieger-Cup holen, den er bereits 2013 gewann. Gerhard: „Ich liege klar in Führung, da ich aber den ersten Lauf ausgelassen habe, kann ich mir meiner Sache noch nicht sicher sein. Bei einem Ausfall oder einer schlechten Platzierung, kann mich die Konkurrenz noch abfangen.“

Marc Poos: „Erfolgserlebnisse tun immer gut. Mit 5 Gesamt- und 6 Klassensiegen hatten wir davon dieses Jahr reichlich in der RCN. Es wäre schön, wenn wir auch bei der letzten RCN Veranstaltung erneut ein Top-Ergebnis einfahren können und somit den angestrebten Gesamt-Sieger-Cup gewinnen können.“