Dirk Riebensahm und Christopher Gerhard holen Titel

Riebensahm/Gerhard am Ende mit dem Glück auf Ihrer Seite.

Wenn zwei sich streiten…: Während Christopher Gerhard und Dirk Riebensahm sich im zum Teil haarigen Duell mit Kai Riemer und Guido Yerna den Meistertitel in der Clio Cup-Klasse der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft sicherten, fuhren Martin Tschornia und Franjo Kovac auf dem Nürburgring ihrem ersten Saisonsieg entgegen.


Wer würde sich beim Finallauf zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft zum Champion krönen – Kai Riemer und Guido Yerna oder Christopher Gerhard und Dirk Riebensahm? Am Ende einer spannenden Saison mündete die Titelfrage in einer schlüssigen Formel: Wer von diesen beiden Teams die Ziellinie des vierstündigen Rennens als erstes überquert, hätte sich den Meistertitel gesichert. Doch die Entscheidung fiel vorzeitig im Streckenabschnitt „Klostertal“.

Bereits in der Anfangsphase des Rennens hatte sich Yerna als Trainingsschnellster auf frostig kaltem Asphalt eingangs der Nordschleife ein hitziges Duell um die Führung in der Klasse geliefert, bei dem sein 185 PS starker Fronttriebler jedoch Federn lassen musste und einige Plätze zurück fiel. Mit einer Aufsehen erregenden Aufholjagd konnte Kai Riemer jedoch zu Dirk Riebensahm wieder aufschließen, als es rund 30 Minuten vor Ende des Finallaufs zur BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft zum Showdown kam. Im direkten Duell verbremste sich der Mindener und rutschte seinem Rivalen ins Heck. Während Riebensahm die Fahrt unbeirrt fortsetzen konnte, blieb der Marketingspezialist mit einem Beinahe- Totalschaden sowie einem Schleudertrauma zurück. „Das ist wirklich ärgerlich – ich wollte gar nicht überholen, sondern habe einfach nicht aufgepasst und damit die Meisterschaft verspielt. Dabei war ich so nahe dran“, zeigte sich Riemer enttäuscht. „Ich hörte nur einen Knall und wusste erst gar nicht, was los ist“, erinnerte sich der glückliche Riebensahm. „Ich konzentrierte mich dann auf mein Rennen, denn ich wollte mir bei dem einsetzenden Nieselregen keinen Fehler mehr erlauben.“

Rennstallbesitzer Nikolaus Arkenau nahm den verpassten Meistertitel sportlich: „Schade, dass die Aufholjagd so enden musste – zumal Kai kontinuierlich eine hervorragende Runde nach der anderen gefahren ist. Aber Dirk Riebensahm und Christopher Gerhard haben den Titel verdient gewonnen.“ Auch Teamchef Michael Mintgen, der den Renault von Riebensahm und Gerhard einsetzt, hätte sich ein anderes Finale gewünscht: „Ein spannendes Duell bis zum Rennende wäre mir lieber gewesen“, so der Motorsport-Profi aus Mayen, der sich dennoch über den Gewinn der Clio Cup-Wertung herzlich freute: „Das ist einfach klasse! Alles hat gepasst – unser Team hat einen tollen Job erledigt.“

Jubeln durfte auch Martin Tschornia: Der Tourenwagen-Routinier setzte sich kurz nach dem Start an die Spitze der Clio-Klasse und verteidigte die Führung gemeinsam mit seinem Teamgefährten Franjo Kovac souverän bis ins Ziel. „Alles lief exakt nach Plan. Genau um 15.38 Uhr steuerte ich zum letzten Wechsel die Box an – wie in meinem Zeitplan vorhergesehen“, bilanzierte Tschornia zufrieden. „Die Clio Cup-Klasse ist eine feine Sache. Gut, dass wir uns dafür entschieden habe“, resümierte der Vollblut- Motorsportler im Rückblick auf die Saison.

André Mühlenbruch und Dietmar Konopka vom Team Schlaug Motorsport hatten weniger Glück: Sie kämpften mit Aussetzern, bevor Konopka nach einer Feindberührung gänzlich im Aus landete. „Obwohl wir diverse Einzelteile ausgewechselt haben, konnten wir den Fehler einfach nicht lokalisieren“, schüttelte Mühlenbruch den Kopf. Klaus-Peter Thaler und Heinz Remmen beendeten das Rennen ebenso wie Michael Wellmann und Dietmar Simon mit einem Getriebeschaden.

“Die Debütsaison der Clio Cup-Klasse in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft hat uns angesichts der beeindruckenden Leistungsdichte viel Freude bereitet – unser Konzept scheint aufzugehen“, zieht Renault MotorSport-Koordinator Bernd Hütter ein erstes Resümmee und verweist speziell auf die beeindruckende Wettbewerbsfähigkeit, mit der die wendigen Fronttriebler auf der Langstrecke überraschen konnten. „Die besten Clio RS Coupe-Piloten erreichten das Ziel auch dank ihres fahrerischen Könnens und perfekter Teamstrategien stets unter den ersten 30 des Gesamtklassements“, so Hütter, der sich jedoch vom sportlichen Verhalten einiger Teilnehmer auf der Strecke enttäuscht zeigte: „Ich hätte mir eine andere Meisterschaftsentscheidung gewünscht.“

Quelle: Pressetext von www.motorsport2000.de